Warum der Name Hipopotamó für unser Maracatuprojekt? Weil Sambamania im Jahre 2000 10 Jahre alt geworden ist, und sich Doris Meyer, Jens Gruber und Edith Marchl (In Gedenken an Edith, die am 1. Juni 2001 gestorben ist) sich überlegt haben, welches Tier ist afrikanisch, passt zum Maracatu und welches Tier gibt es als Steiftier, das als Geschenk für Peter Eisenberger nützen könnte, der zu diesem Zeitpunkt die Band 7 Jahre geleitet hat.
FAMILIE HIPPOPOTAMIDAE (FLUSSPFERDE)
Hippopotamus amphibius Großflußpferd
ln Afrika leben 2 Flußpferdarten, das Zwergflußpferd, Choeropsis liberiensis, das in stetig geringerer Anzahl in den Wãldern West?Afrikas vorkommt, und das Großflußpferd, von dem schãtzungsweise gegenwãrtig in Afrika 157.000 Tiere leben.
Das Großflußpferd kommt überall in Afrika in dauernd wasserführenden Gewãssern ausreichender Tiefe ver, die im Winter nicht zu kalt werden. Früher lebten die Tiere in den Sümpfen der Cape Flats sowie an der Westküste am Oranje, und das Verbreitungsgebiet reichte bis in die õstlichen Bereiche des südlichen Africas. Die Tiere wurden jedoch durch diejagd vor Beginn des 20. jahrhunderts vielerorts ausgerottet bzw. stark dezimiert.
Wirkungsvolle SchutzmaBnahmen wurden erst Mitte des 20. jahrhunderts eingeführt; dadurch stiegen clie Zahlen am Sr. Luciasee von 200 Tieren. Anfang 1950 auf gegenwãrtig 800 Tiere. Zudem wurde die Art am West?Kap, am Ost?Kap, im Free State und an verschiedenen anderen Orten wieder eingeführt.
Heute geht nicht rnehr von der jagd die grõBte Bedrobung für die Tiere aus, sondern vom Rückgang geeigneter Lebensrãume. Flüsse werden begradigt und trocknen hãufiger aus, da immer mehr Wasser zur Bewãsserung entnommen wird. Durch intensivere Landnutzung verstãrkt sich der Interessenskonflikt mit der õrtlichen Bevõlkerung, und langfristig haben nur FluBpferde in Naturschutzgebieten eine Überlebenschance.
Der wirtschaftliche Wert von FluBpferden kõnnte aber steigen, wenn sich clie PIãne zu ihrer nachhaltigen Nutzung ais realisierbar erwiesen (wie dies bereits in Tansania der Fali ist). Es ist dafür besonders geeignet, da es sich relativ hãufig fortpflanzt, eine kurze Tragzeit hat und schnell wãchst. Zu den Nilpferdprodukten gehõren Elfenbein, Tierhãute, Fleisch, Fett und Knochenmehl.
Trotz ibrer weiten Verbreitung liegen über FluBpfércie nur relativ weníge Forschungsergebnisse vor, was eigentlich etwas vemundert, da sie ein wichtiger Bestandteil der afrikanischen Natur sind. Doch sind die Tiere nachtaktiv, schwer zu fangen, und es ist schwicrig, die einzelnen Individuen voneinander zu unterscheiden.
Die Tatsache, daß Flußpferde zum Teil im Wasser leben, hat Biologen schon lang, interessiert. Man vermutet, daß sie tagsüber im Wasser die überschüssige Stoffwechselwãrme abgeben, die durch ihren massigen Kõrper erzeugt wird. Auch das Grasen in der Kühle der Nacht stellt eine Anpassung dar, durch die Kõrperwãrme abgegeben wird. Flußpferde haben weine äußerst stabile Kõrpertemperatur.
Da sich die Tiere tagsüber im Wasser auffhalten müssen, ist ihr Bewegungsspielraurn auf die Urngebung des ,Liegeplatzes" beschrãnkt. Anzeichen für ihr Vorkommen sind ein von der Wasserstelle ausgehendes Netz von Pfaden und der Kot, der mit dem Schwanz über Büschen verteilt wird und wahrscheinlich als Duftmarke dient.
FluBpferde kõnnen Menschen, insbesondere nachts an Land, gefàhrlich werden, da sie diese nicht immer wahrnehmen. Kommt es zu einer Konfrontarion, beißen Flußpferde und ziehen sich dann zurück. Am Sr. Luciasce haben sich FluBpferde an Menschen gewóhnt und stellen fast keine Gefahr mehr für Boote dar (es gab in den vergangenen 40 jahren nur ãuBerst wenige Vorfàlle). Anderenorts kõnnen sie allerdings sehr aggressiv reagieren, ver allem wenn sie sich schon einmal durch Boote belãstigt fühlten.
Flußpferde lassen sich meist gut in Zoos eingewõhnen, doch aufgrund der damit verbundenen Kosten werden sie selten in Familienverbãnden gehalten. Sie fressen jede Nacht 10?15 kg Trockenmasse und benõtigen cin groBes Becken, in dem das Wasser regelmãßig gewechselt wird.
RICKY TAYLOR
VERBREITUNG & STATUS
In Südafrika gibt es ca. 5000 Flußpferde hauptsächlich im Krügerpark (ca, 2800) und in KwaZulu?Natal (ca. 1400). In Simbabwe existieren Schätzungsweise 6900 Tiere aus Mosambik liegen keine Zahlen vor, vermutlích sind es 3000?5000 Tiere Wenige leben im Caprivi?Zipfel in Na? und 500?1600 in Botswana. Das Flußpferd ist relativ häufig der Bestand kann aber außerhalb von Schutzgebieten schnell zurückgehen
LEBENSRAUM
Flußpferde benötigen tagsüber Wasser mit einer Tiefe von ca. 1,5 m. Die Umgebung muß Grasland als Nahrung bieten, Große Kälte wird nicht vertragen, und dieTiere sind daher in hohen Lagen nicht anzutreffen.
KENNZEICHNENDE MERKMALE
Die Tiere sind unverwechselbar.? Das Durchschnittsgewicht liegt bei 1500 kg; ein großes Tier kann aber auch mehr als 2000 kg erreichen Die Anpassung an das Leben im Wasser ist gut, da Nasen? Augen und Ohren höher liegen, so daß sie über dem Wasser sind während der Körper untertaucht. Die Art kann bis zu 6 Minuten unter Wasser bleiben, doch real tacht es ? abgesehen von Streß? ? selten mehr aIs 2 Minuten. Wie die meisten im Wasser lebenden Säugetiere atmen Flußpferde beim Untertauchen aus. Dadurch sinken sie ab und können am Boden gehen statt zu Schwim? Im Unterkiefer sitzen große zurück? Eckzähne und gerade Schnei? die bei Revierkämpfen und zur Verteidigung eingesetzt werden
Geräusche
Die Laute sind vielfältig Grunzen, Schreien und Knurren. Die meisten haben eine soziale Funktion. Durch einige wird der Kontakt innerhalb der Herde gebalten,durch andere das Revier verdündet oder Rivalen gedroht.
NAHRUNG & Ernährungsweise
Die Tiere fressen nachts Grässer auf hã,,fg benutzten ,Rasen" mit kurzem Gras, dasmit den festen Lippen abgerissen wird. Bevorzugt ?rden Futterplätze in 1?2 km Entfernung vom Wasser doch bei Nahrungsknappheit können es auch bis zu 40 km sein. Flußpferde sind keine Wiederkäuer die Verdauung wird allerdings durch Mikroorganismen im Darm unterstützt,
FORTPFLANZUNG
Nach 24 0 Tagen wirs im flachen Wasser 1 Junges geboren. Das Weibchen versteckt es eventuell mehrere Tage im Schilf bevor es mit ihm zur Herde zurückkehrt. Manchmal werden sie von Herdentieren getötet (insbesondere wenn die Tragfähigkeit erreicht ist). Es gibt keine ausgeprägte Fortpflanzungszeit doch am St. Luciasee werden die meisten Jungen im Herbst geboren. Sie werden unter der Wasser? gesäugt und kommen zum Atmen an die Oberfläche Durch die geringere Körpermasse verlieren die jungen schneller Wärme aIs die Alttiere, insbesondere im Winter, Bei Kälte steigen sie daher oft auf den Rücken eines erwachsenen Tieres, heben den vorderen Körperteil aus dem Wasser und sonnen sich. Diese Verhaltensweíse führte zu dem Mythos, Muttertiere würden ihre Jungen auf dem Rücken tragen.
Mit 5 bis 8 Jahren werden die Adere geschlechtsreif Im Zoo können sie ein Alter von 45 Jahren erreichen, doch in der Natur sind es selten mehr als 35. Ein Weibchen kann in Ihrem Leben bis zu 10 Junge gebähren
SOZIALSYSTEM
Tagsüber beim Schlafen ist die Art geselllig nachts auf der Nahrungssuche sind die Tiere mehr oder weniger Einzelgänger Ein dominantes Männchen erobert im Wasser ein Revier das es dann verteidigt, Untergeordnete Tiere beiderlei GeschIechts schließen sich ihm an und bilden eine Gruppe Es kommt zu heftigen Revierkämpfen in denen die Flußpferde mit den zurückgebogenen unteren Eckzáhnen aufeinander losgeben.
Tagsüber sind Flußpferde gesellig. Untergeordnete Tiere bilden im Teritorium eines dominanten Tieres eine enge Gruppe. Bei kalten Wetter sonnen sie sich häufig mittags am Flußufer.
Noch als Special für alle Hipofans: Hipo als Fähre